Die Rebellionswelle ist zu Ende – Die Rebellion geht weiter!

von Okt. 9, 2021Allgemein

Die diesjährige Rebellionswelle ist vor zwei Wochen zu Ende gegangen. Doch die Rebellion geht weiter. Gerade die Wahlen und die „ökosoziale Steuerreform“ zeigen, dass es zu Protesten keine Alternative gibt. Die Politik lässt uns weiter im Stich. Wir alle sind gefragt. 

Wir haben dieses Jahr wenigstens drei Dinge deutlich gemacht. Zum Einen, dass bereits kleine Gruppen einen großen Unterschied in der Wirksamkeit der Störung des zerstörerischen Systems bedeuten können. Zum Anderen, dass wir organisatorisch und materiell in der Lage sind, starke Disruption zu erzeugen und mit selbstbestimmten Aktionen eine starke Verhandlungsbasis zu gestalten. Und wir haben gelernt, dass Beziehungen das kleinste Element des Wandels sind. Je aufrichtiger die Beziehungsräume von uns gemeinsam geschaffen werden, desto stärker und tragender sind die Verbindungen unserer Gruppen

Wir haben eine Vision der Veränderung

Wir haben am Samstag, den 25.09. unsere Vision einer gestaltenden Transformation auf die Straße gebracht. Wir haben auf der autobefreiten Straße getanzt, gelacht, Musik gemacht und sind uns in den Armen gelegen. Wir hatten Besuch von unseren Familien, haben liebevolle Begegnungen gemacht und sogar einen Heiratsantrag auf der blockierten Brücke erlebt. Wir haben gemeinsam einen Hauch von Veränderung erzeugt und gespürt. Dem wollen wir nachgehen und unsere Beziehungen und unsere Beziehungskultur weiter wachsen lassen.

Die Politik lässt uns im Stich – Wir alle sind gefragt!

Gleichzeitig haben die Wahlen in Deutschland aber auch in Teilen Österreichs bereits ein Ergebnis: Klimaschutz und der Kampf gegen Ökozid werden keine Prioritäten einer neuen Bundesregierung. Das historische Zeitfenster, dass sich geboten hat, wurde nicht genutzt. Ein wichtiger Grund für die Wahlergebnisse ist die katastrophal ausbleibende Krisenvermittlung durch Regierung und Medien. Die Bürger:innen sind immer noch nicht über das Ausmaß der Katastrophe informiert und konnten daher auch keine informierte Wahlentscheidung treffen. Der erschreckenden Realität von Klimakrise und Massenaussterben wird in der Vermittlung kaum Rechnung getragen. Aus diesem Grund müssen so schnell als möglich wirksame geloste Bürger:innnenräte eingesetzt werden, die eine zivilgesellschaftliche Entscheidung auf Basis von Informiertheit durch Expert:innen formulieren.

Für die nächsten und entscheidenden Jahre ist von Seiten unserer Repräsentation ein Business as Usual Szenario zu erwarten, in der nicht einmal die notwendigsten Schritte in Punkto Klima- und Artenschutz erfolgen werden. Das ist der Grund, warum wir als Zivilgesellschaft, aber auch als Bewegung in Zukunft noch stärker in Erscheinung treten müssen.

Wie geht es weiter? Die Antwort ist einfach: Mit Dir!

Wir brauchen funktionierende dezentrale Strukturen in Österreich. Freundes- und Bekanntenkreise, die sich zusammenschließen, um in wirksamen Protest zu gehen. Menschen, die es satthaben wegzuschauen, wie durch ein handlungsunfähiges politisches System alles zerstört wird, was uns schützt, nährt, versorgt und leben lässt.

Wir unterstützen Menschen, die aktiv werden wollen, aber nicht wissen wie in Zukunft mit direkten Ansprechpersonen. Wir helfen beim Auffinden deines Platzes in der Bewegung, bei der Gründung und Weiterentwicklung von Bezugsgruppen. Wir helfen dabei, Talks, Aktionstrainings und andere Angebote in deinen Ort zu bringen und trainieren neue Rebels in den wichtigsten Aktivismus-Skills. Kein Vorwissen notwendig! Die einzige Voraussetzung ist: Du bist ein lebendiger Mensch. ????

Informiere dich hier darüber, wie du Bezugsgruppen gründest oder beitrittst, welche Rollen und Aufgaben es gibt, und warum Beziehungen das Fundament jeder Rebellion sind. Oder melde dich einfach unter mitmachen[at]xrebellion[dot]at und schreib uns wo du zu Hause bist. In Nullkommanix hast du einen Integrationsbuddy, der/die sich um dich kümmert.

Smells like A26 Stau – Erneut Protest gegen Westring-Projekt in Linz

Smells like A26 Stau – Erneut Protest gegen Westring-Projekt in Linz

Am Samstagmittag kam es beim Linzer Hauptbahnhof auf der Kärntnerstraße zu einer unangemeldeten Straßenblockade von Extinction Rebellion (XR). Der Protest richtete sich gegen den geplanten Bau der A26. Mehrere Menschen ketteten sich mit Metallrohren aneinander fest und setzten sich auf den Asphalt, um so einen Streifen der Fahrbahn zu sperren. Die zusätzliche Belastung des übrigen, freigebliebenen Fahrstreifens simulierte, wie sich die Verdopplung des Verkehrsaufkommen durch den Bau der A26 dort anfühlen wird. „Hier wird Ihre Zukunft verbaut“ oder „Smells like A26 Stau“ war auf Bannern zu lesen.

Feldkirch: Mehrere Klimagruppen in gemeinsamer Aktion gegen Tunnelspinne-Desinformationskampagne

Feldkirch: Mehrere Klimagruppen in gemeinsamer Aktion gegen Tunnelspinne-Desinformationskampagne

In einer entschiedenen Aktion errichteten 100 Aktivist:innen eine bunte Straßenblockade am Tunnelspinnen-Desinformationszentrum in Feldkirch, forderten Klimagerechtigkeit und kritisierten das Tunnelspinne-Projekt. Die Aktion, unterstützt von Extinction Rebellion und internationalen Klimabewegungen, setzt die Landesregierung unter Druck, das Projekt zu überdenken.

Aktivist:innen mit bunten Bannern mit Slogans gegen das Tunnelspinne-Projekt in Feldkirch.

Klimaprotest – Ziviler Ungehorsam gegen die Tunnelspinne vor dem Landhaus trotz massivem Polizeiaufgebot

Klimaprotest – Ziviler Ungehorsam gegen die Tunnelspinne vor dem Landhaus trotz massivem Polizeiaufgebot

Heute Mittag versuchten Vorarlberger Bürger:innen erneut, sich in friedlichem Protest vor dem Landhaus in Bregenz zu versammeln. Sie wollten öffentlichen Druck auf die Landesregierung ausüben, um das fossile Megaprojekt ‚Tunnelspinne‘ zu stoppen. Weil der Protest zuvor angekündigt worden war, wurde die Versammlung durch eine großräumige Polizeiabsperrung und die zusätzliche Präsenz einer Hundertschaft von Polizist:innen verhindert. Die unverhältnismäßige Maßnahme der Polizei zeigt die Unwilligkeit der Behörden, öffentliche Kritik an umstrittenen Straßenbauprojekten zuzulassen. Die ca. 80 Protestierenden blockierten daraufhin die Römerstraße vor dem Landhaus. Die Versammlung wurde bereits behördlich aufgelöst, die Polizei nahmen mehrere Personen fest.

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