XR Vorarlberg stört GIldenball der Reichen und Mächtigen in Bregenz

von Jan. 27, 2023Pressemitteilungen

Am Freitag Abend haben rund zehn Personen von Extinction Rebellion den Start des Gildenballs im Festspielhaus Bregenz gestört. Frei nach dem Motto „Blockiert die Reichen und Mächtigen“ haben sich mehrere Aktivist:innen an der Glasfassade des Festspielhauses angeklebt und den Zutritt zum Festspielhaus über den Haupteingang erschwert.

Bregenz, Vorarlberg. Nachdem Menschen der Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion bereits im Dezember die Landtagssitzung im Landhaus gestört und eine Absage der Tunnelspinne gefordert haben, weitete sich der Protest zum Festspielhaus aus. Die Aktivist:innen störten am Freitagabend Politiker:innen und andere, wohlhabende und mächtige Vorarlberger:innen beim Betreten des Festspielhauses, wo der Gildenball stattfand, und forderten den Stopp der S18.

Trotz Klimanotstand keine Maßnahmen

„Fossile Megaprojekte wie die S18 oder die Tunnelspinne mitten in der Klimakatastophe umsetzen zu wollen – das ist für mich völlig unverständlich.“, erklärt Anna Pössl. „Wir können es uns nicht leisten, mitten im Klimanotstand immer mehr Straßen zu betonieren. Egal welche S18-Variante – das geht einfach nicht. die Emissionen müssen sinken und nicht steigen!“, empört sich die 30-jährige Ärztin.

Die Vorarlberger Landesregierung hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen (1). Maßnahmen, um die Klimakatastrophe einzudämmen, sind leider keine gefolgt. Zudem hat die Landesregierung alle Vorschläge des Vorarlberger Bürger:innenrates Klima-Zukunft (2021) ignoriert.“ stellt der 25-jährige Christian Alther fest. „Daher sehen wir uns leider gezwungen, solange zu stören, bis die Entscheidungsträger:innen endlich ihrer Verantwortung gerecht werden und Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe setzen. Die S18 abzusagen ist der erste Schritt!“, so der Konstrukteur weiter.

Landesregierung schützt menschen nicht

UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnt vor einer globalen Hungersnot in diesem Jahr (2). Bis 2030 werden 700 Millionen Menschen flüchten müssen, weil sie wegen der Klimakatastrophe ihre Lebensgrundlage verlieren werden (3)„, verdeutlicht Anna Pössl. „Als Ärztin schütze ich jeden Tag Menschenleben. Das erwarte ich auch von unserer Landes- und Bundesregierung.“, fordert die 30-jährige Dornbirnerin. Die logische Konsequenz sei der sofortige Stopp der S18 und anderer fossiler Bauvorhaben wie etwa der Tunnelspinne in Feldkirch, so die Aktivist:innen.

Österreich und Vorarlberg brechen geltendes Recht

Internationale Abkommen und geltendes nationales Recht verpflichten Österreich, seine Emissionen deutlich zu reduzieren. Gegen dieses Recht verstoßen Bundes- und Landesregierung seit Jahren – vor allem, weil sie nichts Wirksames gegen die steigenden Verkehrsemissionen unternehmen. Der Rechnungshof hat das 2021 eindeutig festgestellt (4). „Mit unserer Blockade machen wir auf einen skandalösen Rechtsbruch aufmerksam, der zu Lasten der Jungen und kommender Generationen geht. Statt ihn zu beenden, wollen ihn die verantwortlichen Politiker:innen noch verschärfen“, so der 66-jährige emeritierte Professor Heinz Wittenbrink.

 

Download-Ordner Pressefotos: https://cloud.xrebellion.at/index.php/s/YiH3TKrWHEanxTe

Pressekontakt:

Anna Pössl
+43 676 847678400

Extinction Rebellion (XR) ist eine strikt gewaltfreie, dezentral organisierte und globale Klimaschutzbewegung. Oberstes Ziel der Aktivist:innen ist, die Erderhitzung auf 1,5°C zu begrenzen. Um die Regierung zum Handeln zu bewegen, greifen die Klimaaktivist:innen neben angemeldeten Kundgebungen auch immer wieder zu Aktionen des gewaltfreien zivilen Ungehorsams. Sie nehmen dabei Verwaltungsstrafen und Festnahmen in Kauf – so bereits Anfang Oktober in Feldkirch. Die Menschen von XR sind entschlossen, die Proteste fortzusetzen und und haben bereits weitere Aktionen des zivilen Ungehorsams angekündigt, wenn die Politiker:innen nicht beginnen, die Klimakrise einzudämmen. Hierfür entwickelt sich im Moment ein bundesweites Netzwerk von Aktivist:innen. Sie verstehen Ihre Aktionen als Ausführung des Willens der österreichischen Bevölkerung, der in den Empfehlungen des Klimarates Ausdruck gefunden hat. 

Quellen:

(1) Ausrufung des Klimanotstandes in Vorarlberg https://vorarlberg.orf.at/stories/3003146/

(2) Antonio Guterres warnt vor globaler Hungerkatastophe https://www.un.org/sg/en/content/sg/speeches/2022-05-18/secretary-generals-remarks-the-global-food-security-call-action-ministerial%C2%A0

(3) 2030 werden 700 Millionen Menschen flüchten müssen https://www.sn.at/panorama/international/828-millionen-menschen-hungern-weltweit-128192461

(4)Rechnungshofbericht zur österreichischen Klimapolitik und den Verkehrsemissionen:

Klimaschutz in Österreich – Maßnahmen und Zielerreichung 2020. Bericht des Rechnungshofs (Nr. 2021/16; Bund). (2021). Rechnungshof Österreich. https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/home/Bund_2021_16_Klimaschutz_in_Oesterreich.pdf

 

 

Letzte Generation beendet Proteste in Österreich – wir machen weiter

Letzte Generation beendet Proteste in Österreich – wir machen weiter

Statement von Extinction Rebellion Österreich zum Ende der Proteste der Letzten Generation

Die Letzte Generation Österreich hat heute das Ende ihre Proteste verkündet. Wir waren und sind solidarisch mit den Menschen der Letzten Generation, verstehen den konsequenten Schritt, den sie gegangen sind und danken den Menschen, die unter schwierigen Bedingungen große Opfer gebracht haben, um die Menschen vor der Klimakatastrophe zu schützen. Wir fühlen die Frustration der letzten Generation gegenüber einer ignoranten und gemeingefährlichen Politik und die Traurigkeit über die Apathie in großen Teilen der Gesellschaft.

Extinction Rebellion wird weitermachen, auch mit Protesten gewaltfreien zivilen Ungehorsams in vielfältigen Aktionsformaten. Wir werden den Protest weiterhin zu Entschiedungsträger:innen und Verursacher:innen der eskalierenden Klimakrise tragen.

Auf die Frage, ob wir nun die Aktivist:innen der Letzten Generation aufnehmen werden, antworten wir: Ob das eine Option ist, liegt zunächst ja bei den Menschen der Letzten Generation. Wir werden sicher viele Gespräche führen und sind offen für neue Verbindungen und Ideen. Wir sehen uns grundsätzlich als Teil einer gemeinsamen Klimabewegung, die verschiedene Ansätzen hat, aber das Gleiche will. Wo wir kooperieren können, werden wir kooperieren.

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