Pressemeldung zur Aktion am 25.3.2023
Am Samstagvormittag färbt Extinction Rebellion den Donaukanal grün, um auf das Greenwashing der internationalen Gasindustrie hinzuweisen. XY (Anzahl) Menschen blockierten über dem gefärbten Wasser die Salztorbrücke in Wien. Um die eskalierende Klimakatastrophe einzudämmen, müssen Österreich und Europa das Verbrennen von Gas schnellstmöglich beenden und darauf verzichten, neue Gasvorkommen zu erschließen (1). „Stattdessen berät die Gaslobby in Wien darüber, wie die Bevölkerung mit dem Märchen vom sauberen Gas in der fossilen Abhängigkeit gefesselt bleibt.“, erklärt Dr. Patrizia Bitter, eine Teilnehmerin der politischen Versammlung. Die Aktion ist der Auftakt zu Protesten des internationalen Bündnisses „Block Gas“, die vor und während der Konferenz in Wien stattfinden. (2)
Vom 27. bis 29. März trifft sich die internationale Gas-Branche auf der European Gas Conference in Wien. „Die Gasindustrie blockiert systematisch den Umstieg auf erneuerbare Energien und auf eine Wirtschaft, die Energie spart. Sie redet der Öffentlichkeit ein, dass ohne Gasversorgung Katastrophen drohen und die Wirtschaft zusammenbricht. Sie verkauft ihr schmutziges Produkt als saubere “Übergangstechnologie”, so Heinz Wittenbrink, ehemaliger FH Professor aus Graz.
„Die wirklich gefährlichen Radikalen sind diejenigen, die die Produktion von fossilen Brennstoffen erhöhen.“, sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterrez in seiner Rede über den letzten Weltklimabericht. „Wenn sich Drogenbosse oder Mafia-Paten hier in Wien treffen, greift die Polizei ein. Die Gasindustrie hat von ihrem Produkt weit mehr profitiert als das organisierte Verbrechen. Sie hat damit mehr Leid und Tod verursacht als jede kriminelle Organisation.“, erklärt Christian Alther von Extinction Rebellion. Österreich bezieht noch immer die Hälfte seines Gases aus Russland (3), finanziert damit Putins Truppen und bremst wegen dieser Abhängigkeit die EU-Sanktionen gegen den Aggressor.
Extinction Rebellion meint, dass die Zivilgesellschaft eingreifen muss, wenn der Staat es nicht tut. Noch immer fehlt ein wirksames Klimaschutzgesetz in Österreich. „Das Klimachaos ist sicher, wenn die Öl- und Gas-Megaprojekte nicht gestoppt werden“, warnte der Chef der International Energy Agency im Mai 2022. Trotzdem wird auf der Gaskonferenz genau über diese Schritte beraten. Die Menschen auf der Salztorbrücke versuchen mit ihrer Aktion auf die Gefahren hinzuweisen, die mit dieser Konferenz einhergehen.
Privatunternehmen und Staatsfirmen, die Gas verkaufen, haben im Krisenjahr 2022 Rekordgewinne gemacht – in Russland, Europa, Amerika und in den arabischen Staaten. Sie investieren diese Mittel in noch mehr Gasinfrastruktur, Greenwashing und Desinformation. „Diese fossilen Gewinne weniger sehr reicher Menschen werden dafür sorgen, dass wir auch hier in Österreich Dürren und Ernteausfälle erleben. Wir können uns diese Profite der Reichsten nicht mehr leisten.“, erklärt der Schriftsteller Niklas Niskate betroffen.
Information: Zur Einfärbung des Wassers verwendeten die Protestierenden Uranin, ein 100% biologisch abbaubares und ungiftiges Mittel, welches sonst zur Ermittlung von Strömungen verwendet wird. Nach ein paar Stunden verschwindet der Effekt. (4)
Presseteam Extinction Rebellion Österreich
presse[at]xrebellion[dot]at
Tel: 0677 64123091
Quellen und Einzelnachweise:
1. https://climateactiontracker.org/documents/1094/CAT_2022-11-10_GlobalUpdate_COP27.pdf
2. Mehr Informationen auf https://blockgas.org/
4. Human- und ökotoxikologische Bewertung von Markierungsmitteln in Gewässern, https://link.springer.com/article/10.1007/s767-1997-8521-7