Extinction Rebellion färbt Wiener Brunnen grün

von Mrz 29, 2023Allgemein, Pressemitteilungen

Weitere Protestaktion gegen Gaskonferenz 

Am Morgen vom 29. März 2023 haben Aktivist:innen der Klimabewegung Extinction Rebellion sechs Brunnen in Wien grün gefärbt. Die Aktion ist ein weiterer Protest gegen die in Wien stattfindende Gaskonferenz, die heute zu Ende geht. Bereits am Samstagvormittag hatten Mitglieder der Klimabewegung die Salztorbrücke blockiert und den Donaukanal grün eingefärbt. Dieser Auftaktaktion folgten zahlreiche weitere Proteste des eigens für die Konferenz gegründeten internationalen Bündnisses „Block Gas“ (0). Zuletzt blockierten die Aktivist:innen am Dienstag die Zufahrten zur OMV Raffinerie.

Zusätzlich zur Färbung der Brunnen hinterließen die Aktivist:innen die leuchtende Botschaft „Grünes Gas = dreckige Lüge“ an den betroffenen Orten. Damit möchten sie auf die negativen Auswirkungen von Gasförderung und -nutzung aufmerksam machen und die Glaubwürdigkeit der Industrie infrage stellen.

Um die eskalierende Klimakatastrophe einzudämmen, müssen Österreich und Europa das Verbrennen von Gas schnellstmöglich beenden und darauf verzichten, neue Gasvorkommen zu erschließen. (1) „Die Gasindustrie blockiert systematisch den Umstieg auf erneuerbare Energien und auf eine Wirtschaft, die Energie spart. Sie redet der Öffentlichkeit ein, dass ohne Gasversorgung Katastrophen drohen und die Wirtschaft zusammenbricht. Sie verkauft ihr schmutziges Produkt als saubere “Übergangstechnologie”,“ teilt die Bewegung mit. Privatunternehmen und Staatsfirmen, die Gas verkaufen, haben im Krisenjahr 2022 Rekordgewinne erzielt – in Russland, Europa, Amerika und in den arabischen Staaten. „Während Menschen sich die Heizkosten kaum leisten konnten, investiert die Fossilindustrie ihren gigantischen Gewinn auf Kosten der Menschen in noch mehr Gasinfrastruktur, Greenwashing und Desinformation. Mit diesen Investitionen wird derweil die Klimakatastrophe weiter befeuert.“ 

Ein direkter Anlass für den Aktionsort der Wiener Brunnen ist die Aufklärung über die Gefahren, die mit der Förderung von Fracking-Gas verbunden sind. Fracking, auch bekannt als hydraulische Rissbildung, ist eine Methode zur Förderung von Erdgas aus Gesteinsschichten, die ein enormes Risiko für Umwelt und Trinkwasser darstellt. Durch den Einsatz von Chemikalien und hohem Druck gelangen Schadstoffe ins Grundwasser und gefährden die Trinkwasserversorgung, vor allem in geopolitischen Einsatzorten im globalen Süden. (3) Die Gaskonferenz macht die Erschließung neuer Gasquellen durch diese Technologie zum Thema.

Information: Zur Einfärbung des Wassers verwendeten die Protestierenden Uranin, ein 100% biologisch abbaubares und ungiftiges Mittel, welches sonst zur Ermittlung von Strömungen verwendet wird. Nach ein paar Stunden verschwindet der Effekt. (4)

Quellen:

0. https://blockgas.org/

1. https://climateactiontracker.org/documents/1094/CAT_2022-11-10_GlobalUpdate_COP27.pdf

2. Osborn, S. G., Vengosh, A., Warner, N. R., & Jackson, R. B. (2011). Methane contamination of drinking water accompanying gas-well drilling and hydraulic fracturing. Proceedings of the National Academy of Sciences, 108(20), 8172-8176. https://www.pnas.org/content/108/20/8172

3. https://dont-gas-africa.org/ |

4. Human- und ökotoxikologische Bewertung von Markierungsmitteln in Gewässern https://link.springer.com/article/10.1007/s767-1997-8521-7

 

Letzte Generation beendet Proteste in Österreich – wir machen weiter

Letzte Generation beendet Proteste in Österreich – wir machen weiter

Statement von Extinction Rebellion Österreich zum Ende der Proteste der Letzten Generation

Die Letzte Generation Österreich hat heute das Ende ihre Proteste verkündet. Wir waren und sind solidarisch mit den Menschen der Letzten Generation, verstehen den konsequenten Schritt, den sie gegangen sind und danken den Menschen, die unter schwierigen Bedingungen große Opfer gebracht haben, um die Menschen vor der Klimakatastrophe zu schützen. Wir fühlen die Frustration der letzten Generation gegenüber einer ignoranten und gemeingefährlichen Politik und die Traurigkeit über die Apathie in großen Teilen der Gesellschaft.

Extinction Rebellion wird weitermachen, auch mit Protesten gewaltfreien zivilen Ungehorsams in vielfältigen Aktionsformaten. Wir werden den Protest weiterhin zu Entschiedungsträger:innen und Verursacher:innen der eskalierenden Klimakrise tragen.

Auf die Frage, ob wir nun die Aktivist:innen der Letzten Generation aufnehmen werden, antworten wir: Ob das eine Option ist, liegt zunächst ja bei den Menschen der Letzten Generation. Wir werden sicher viele Gespräche führen und sind offen für neue Verbindungen und Ideen. Wir sehen uns grundsätzlich als Teil einer gemeinsamen Klimabewegung, die verschiedene Ansätzen hat, aber das Gleiche will. Wo wir kooperieren können, werden wir kooperieren.

Klimaprotestgruppen blockieren Linz erneut: Letzte Generation und Extinction Rebellion in erneutem Protest gegen umstrittenes A26-Projekt

Klimaprotestgruppen blockieren Linz erneut: Letzte Generation und Extinction Rebellion in erneutem Protest gegen umstrittenes A26-Projekt

Nach der gestrigen Blockade der Waldeggstraße blockierten heute am Dienstagmorgen gleich zwei Klimaprotestgruppen (Extinction Rebellion (XR) und die Letzte Generation) erneut mehrere zentrale Verkehrswege in Linz. Diesmal wurden an den Bimstationen entlang die Wienerstraße stadteinwärts an folgenden Orten blockiert: Turmstraße, Herz Jesu, Wifi, Union Kreuzung und Neue Welt. Beginn der Aktion war um 6:30 Uhr. Die Proteste fanden an insgesamt fünf zentralen Orten statt, wobei eine Gruppe Leuchtwesten und Banner trug, die andere ein Holzgerüst und weitere Utensilien als Blockadeelemente verwendete. Die Botschaften auf den Bannern lauteten unter anderem „Verkehrschaos in der Stadt wird bald normal“ und „Smells like A26 Stau“.

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