Bregenz, 5. Juli 2023, 6:00 Uhr. Extinction Rebellion Österreich (XR) erinnerte heute früh Vorarlberger Landespolitiker:innen mit einer Blockade des Landtages an ihre Verantwortung in Zeiten der eskalierenden Klimakatastrophe. Sie kritisieren die enorme Verschwendung von Steuergeldern für das Straßenbauprojekt „Tunnelspinne“. Drei große Holzkonstruktionen wurden vor dem Eingang des Landhauses aufgebaut, mit einem pinken, 7 Meter langem Boot, an welchem sich mehrere Menschen angekettet haben, wurde die Garageneinfahrt blockiert. Damit unterstrichen die Protestierenden: Bürger:innen benötigen Entlastung und kein „verantwortungsloses Millionengrab“. XR fordert ein sofortiges Ende aller fossilen Bauprojekte, den Ausbau umweltfreundlicher Mobilität und eine sozial gerechte Klimapolitik.
Die Klimabewegung Extinction Rebellion Österreich (XR) hat den Vorarlberger Landtag zwei Tage vor Beginn der Sommerpause mit einer Protestaktion aufgerüttelt. „Der Landtag hat seine selbstauferlegten Pflichten im Klimaschutz grob vernachlässigt. Durch das Festhalten an fossilen Megaprojekten wie der Tunnelspinne und der S18 verschlimmern wir die Klimakrise sogar noch, anstatt sie einzudämmen„, sagt Wilfried Engel (62), pensionierter Tischler.
Klimakatastrophe wird mit Tunnelspinne befeuert
Angesichts der aktuellen Teuerungskrise ist das Verschwenden von Ressourcen besonders alarmierend. „Hunderte Millionen Euro werden für ein sinnloses und gefährliches Projekt ausgegeben. Geld, das die Menschen gerade jetzt dringend brauchen“, betont Niklas Niskate, Unternehmer und Vater einer Tochter. „Es ist zynisch und realitätsfremd, inmitten der eskalierenden Klimakrise millionenschwere Straßenbauprojekte umsetzen zu wollen, die die Klimakatastrophe weiter befeuern. Stattdessen müssen wir in zukunftsfähige, klimafreundliche Mobilität investieren, die allen Menschen zugutekommt und sie finanziell entlastet.“, so der 41-Jährige weiter.
„Wir müssen unsere Landespolitiker:innen aufrütteln. Sie haben den Klima-Notstand 2019 selber ausgerufen und die Energieautonomoiestrategie verabschiedet, handeln aber nicht danach“, empört sich Marina Hagen-Canaval (27). „Wir üben mit unserem Protest ein demokratisches Grundrecht aus und erinnern die politischen Entschiedungsträger:innen an ihre eigenen Ziele und Versprechungen, die sie momentan brechen. Dies tun wir mit dem erklärten Willen der Zivilbevölkerung im Rücken, der sich in den Empfehlungen der Bürger:innenräte wiederfindet„, so Dr. Patrizia Bitter (64). In diesem Sinne fordern die Protestierenden mehr Geld für die Menschen, für unser Gesundheitssystem, unsere Schulen und unseren öffentlichen Verkehr.
Die Forderung von Extinction Rebellion, keine weiteren fossilen Megaprojekte umzusetzten, wird auch von Expert:innen gestützt. Klimaforscher Michael Kopatz und Vorarlberger Meterologe Simon Tschanett sind sich einig: Wir dürfen keine neuen Straßen mehr bauen. Warum die Vorarlberger Landesregierung dennoch an der Tunnelspinne und S18 festhält, ist nicht nachvollziehbar. Angesichts der momentanen Rekordtemperaturen im Juli, Waldbrände in Kanada und Überschwemmungen in Italien nicht nur befremdlich sondern ein Verbrechen an unseren Kindern und Enkelkindern.
Bildmaterial für Pressevertreter:innen: https://cloud.xrebellion.at/index.php/s/eTCQcbAwCQktXdS
Quellen:
- Michael Kopatz, Klimaforscher, sagt, wir dürfen keine neuen Straßen mehr bauen: https://www.deutschlandfunk.de/klimawandel-wir-duerfen-keine-neuen-strassen-bauen-100.html
- Simon Tschanett, Meterologe, sagt, wir dürfen keine neuen Straßen bauen:https://vorarlberg.orf.at/stories/3018951/
Bildmaterial: https://cloud.xrebellion.at/index.php/s/eTCQcbAwCQktXdS
Copyright: Andreas Stroh