Bregenz, 4.Oktober, 6:00 Uhr. Mit einer spektakulären Aktion vor dem Vorarlberger Landhaus erhöhen Aktivist:innen von Extinction Rebellion Österreich (XR) den Druck auf die Landesregierung, das fossile Megaprojekt Tunnelspinne zu stoppen. Bereits im Juli hatten Menschen von XR vor dem Landhaus gegen den Bau der Tunnelspinne protestiert. Bei der heutigen friedlichen Aktion unterstreichen die Protestierenden ihre Forderung, das fossile Megaprojekt Tunnelspinne zu stoppen. Landesregierung und Polizeikräfte hatten es mit außergewöhnlichen Blockadeelementen wie einer riesigen Betonspinne, einem realitätsgetreuen Tunnelportal sowie Flammenkulissen auf dem Dach des Landhauses zu tun.
Unsere Zukunft steht auf dem Spiel
„Während die Welt buchstäblich brannte, feierte die Landesregierung Sommerpause. In Griechenland mussten Anwohner:innen und Tourist:innen vor den Feuern flüchten. Es gab sintflutartige Regenfälle – auch hier bei uns verloren Menschen dadurch ihre Existenz. Wir müssen endlich runter vom Gaspedal und weg vom motorisierten Individualverkehr. Aber mit dem Bau der Tunnelspinne und der S18 passiert genau das Gegenteil. Dagegen rebellieren wir, und wir werden damit nicht aufhören.“, stellte Angela Stellmacher (25) von XR fest.
Extinction Rebellion ruft die Regierung dazu auf, die Augen nicht länger vor den verheerenden Auswirkungen der Klimakrise zu verschließen. Die Gruppe appelliert an die Verantwortung der Landesregierung, endlich Maßnahmen zu ergreifen, die den Schutz unserer Umwelt und die Sicherung einer lebenswerten Zukunft für alle Generationen gewährleisten.
Mehr Straßen lösen Problem nicht
Die Forderungen von Extinction Rebellion werden auch von Expert:innen unterstützt. Klimaforscher:innen wie Helga Kromb Kolb und Fachleute für das Stadtklima wie Simon Tschanett stimmen darin überein, dass die aktuelle Richtung der Regierung inakzeptabel ist [1,2,3]. Der Ausbau von Straßen führt nicht zu weniger Verkehr, sondern zu mehr.
Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise, der jüngsten extremen Wetterereignisse und der globalen Dringlichkeit des Themas fordert XR ein radikales Umdenken der Regierung: „Wir brauchen Investitionen in eine nachhaltige Zukunft, Unterstützung des Gesundheitssystems, der Bildung und des öffentlichen Verkehrs und ein aktives Hinarbeiten auf eine sozialökologische Transformation – statt Hunderte Millionen in Projekte zu stecken, die unsere Zukunft gefährden“, erklärte Andi Rullmann-Stekl (48) von XR.
Bildmaterial der Aktion finden Sie hier: https://cloud.xrebellion.at/index.php/s/7JFWMZnq3BYAcBS
1 Kromp-Kolb, Helga (2023) Der Natur ihren eigenen Rechtsstatus geben! Online unter: https://www.meinbezirk.at/c-politik/der-natur-ihren-eigenen-rechtsstatus-geben_a6073905.
2 Red. Vorarlberg ORF.at (2019): Meteorologe Tschannett: Baut keine Straßen mehr. In: vorarlberg.ORF.at. Online unter: https://vorarlberg.orf.at/stories/3018951/.
3 Simon Tschannett [@SimonTschannett] (2020): Das ist das vollkommen falsche Signal! #Stadttunnel ist ein Projekt, das NICHT mehr gebaut werden darf. Nie! Warum wird so argumentiert @AaronWolfling? @FFF_Austria https://t.co/Ex1Fd2mHES. In: Twitter. Online unter: https://twitter.com/SimonTschannett/status/1332637273423228928.