Polizei räumt friedlich Protestierende vor dem Landhaus – 14 Festnahmen

von Juli 3, 2024Pressemitteilungen

Bregenz, 03. Juli 2024 – In den frühen Morgenstunden des 03. Juli hat die Polizei die Blockade von Extinction Rebellion vor dem Landhaus Bregenz geräumt. Die Teilnehmer:innen hatten sich nach ihrer gestrigen Demonstration geweigert, den Platz zu verlassen, um auf die Dringlichkeit von entschlossener Politik angesichts der Klimakrise aufmerksam zu machen. Konkret wird der Stopp des fossilen Megaprojekts der Tunnelspinne in Feldkirch gefordert.

Bilderlink: https://cloud.xrebellion.at/index.php/s/ZRDdZ2bxqafqNJ9

Die friedlichen Demonstrant:innen hatten sich nach Ablauf der genehmigten Versammlungszeit an den installierten Kunstelementen einer riesigen, brennenden und gleichzeitig ertrinkenden Erdkugel sowie einer großen Geburtstagstorte festgekettet. Die anschließend erfolgte Räumung selbst stieß bei vielen Bürger:innen auf Unverständnis und Empörung, viele drückten Verständnis für die Protestierenden aus. „Es ist beschämend, dass friedliche Bürger:innen, die auf die Klimakrise aufmerksam machen wollen, so behandelt werden,“ sagte eine Anwohnerin, die die Räumung beobachtete. Der Wunsch nach mehr Klimaschutz als Lebensversicherung ist in breiten Teilen der österreichischen Bevölkerung weit grösser, als es konservative Parteien oft darstellen. 86 Prozent der Österreicher:innen sind der Meinung, dass die Politik die nötigen Rahmenbedingungen schaffen muss (1).

„Unsere Aktion betont nochmals die katastrophale Dringlichkeit, die Klimakrise rasch und entschlossen zu bekämpfen. Projekte wie die Tunnelspinne gießen Öl ins Feuer, das unser Zuhause akut bedroht. Die Art der Räumung macht deutlich, wie wenig die gefährliche Notlage bei den Behörden ernstgenommen wird, auch wenn sie formell seit 5 Jahren anerkannt ist. Der ausgerufene Klimanotstand ohne entschlossenes Handeln ist ein Akt der Heuchelei, der die Existenzgrundlagen der Bevölkerung Vorarlbergs aufs Spiel setzt. Wir werden nicht aufhören, uns friedlich für das Wohl der Menschen und intakte Lebensbedingungen einzusetzen.“, so Hannah (25, Studentin von Umwelt-& Bioressourcenmanagement) vor der Festnahme.

Extinction Rebellion fordert sofortige und umfassende Maßnahmen gegen die Klimakrise und appelliert an die Regierung, den Bau der Tunnelspinne zu stoppen und die 93 Empfehlungen des Klimarats der österreichischen Bürger:innen umzusetzen.

Quellen: 

(1) Mehrheit der Bürger:innen für mehr Klimaschutz: https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/klimaschutz/nat_klimapolitik/klimabewusstsein.html

Pressemitteilung vom 02.07.2024 https://xrshort.eu/ungehorsamnachdemo

Letzte Generation beendet Proteste in Österreich – wir machen weiter

Letzte Generation beendet Proteste in Österreich – wir machen weiter

Statement von Extinction Rebellion Österreich zum Ende der Proteste der Letzten Generation

Die Letzte Generation Österreich hat heute das Ende ihre Proteste verkündet. Wir waren und sind solidarisch mit den Menschen der Letzten Generation, verstehen den konsequenten Schritt, den sie gegangen sind und danken den Menschen, die unter schwierigen Bedingungen große Opfer gebracht haben, um die Menschen vor der Klimakatastrophe zu schützen. Wir fühlen die Frustration der letzten Generation gegenüber einer ignoranten und gemeingefährlichen Politik und die Traurigkeit über die Apathie in großen Teilen der Gesellschaft.

Extinction Rebellion wird weitermachen, auch mit Protesten gewaltfreien zivilen Ungehorsams in vielfältigen Aktionsformaten. Wir werden den Protest weiterhin zu Entschiedungsträger:innen und Verursacher:innen der eskalierenden Klimakrise tragen.

Auf die Frage, ob wir nun die Aktivist:innen der Letzten Generation aufnehmen werden, antworten wir: Ob das eine Option ist, liegt zunächst ja bei den Menschen der Letzten Generation. Wir werden sicher viele Gespräche führen und sind offen für neue Verbindungen und Ideen. Wir sehen uns grundsätzlich als Teil einer gemeinsamen Klimabewegung, die verschiedene Ansätzen hat, aber das Gleiche will. Wo wir kooperieren können, werden wir kooperieren.

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