Klimaprotestgruppen blockieren Linz erneut: Letzte Generation und Extinction Rebellion in erneutem Protest gegen umstrittenes A26-Projekt

von Juli 30, 2024Pressemitteilungen

Edit 31.07.2024 Autolenker fährt in Versammlung und verletzt Menschen.

Gegen den entsprechenden Autofahrer wurde Strafanzeige erstattet. Es sind keine Personen auf die Motorhaube gesprungen und es gab keine „Kollision“ wie die Polizei behauptet hat. Das Auto kommt erst zum Stehen und fährt dann absichtlich Menschen um, wie im Video klar zu sehen.
Den angefahrenen und verletzten Personen geht es den Umständen entsprechend okay, aber haben traumatische Gewalterfahrungen gemacht, die nachbearbeitet werden müssen.

Bilder und Videos: https://cloud.xrebellion.at/index.php/s/pyRyzSiNneC3Tkr

Linz, 30.07.2024 | Nach der gestrigen Blockade der Waldeggstraße blockierten heute am Dienstagmorgen gleich zwei Klimaprotestgruppen (Extinction Rebellion (XR) und die Letzte Generation) erneut mehrere zentrale Verkehrswege in Linz. Diesmal wurden an den Bimstationen entlang die Wienerstraße stadteinwärts an folgenden Orten blockiert: Turmstraße, Herz Jesu, Wifi, Union Kreuzung und Neue Welt. Beginn der Aktion war um 6:30 Uhr. Die Proteste fanden an insgesamt fünf zentralen Orten statt, wobei eine Gruppe Leuchtwesten und Banner trug, die andere ein Holzgerüst und weitere Utensilien als Blockadeelemente verwendete. Die Botschaften auf den Bannern lauteten unter anderem „Verkehrschaos in der Stadt wird bald normal“ und „Smells like A26 Stau“.

Österreich hat seine Treibhausgas-Emissionen seit 1990 nicht reduziert und ist damit Schlusslicht in der EU. Hauptursache dafür ist der ständig wachsende Autoverkehr. Die Emissionen dieses Sektors sind in Oberösterreich seit 1990 sogar um nicht weniger als 81% angewachsen. Expert:innen haben ausgerechnet, dass allein in Linz 150.000 Autofahrten pro Tag weniger stattfinden müssen, um die Klimaziele für 2030 zu erreichen.(1)

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat vor kurzem festgestellt, dass Klimaschutz ein Menschenrecht ist (2). Inzwischen werden auch die rechtlichen Folgen des Nichthandelns von Regierungen sichtbar. Internationale Abkommen und geltendes nationales Recht verpflichten Österreich, seine Emissionen deutlich abzubauen.

„Die Regierung Österreichs weist ihre globale Verantwortung von sich und macht keinen Schritt vorwärts. Während Menschen im globalen Süden bereits jetzt an den Folgen der Klimakrise sterben, wird hier das Problem munter weiter befeuert. Dieser skrupellose Egoismus der reichen Länder, Konzerne und Superreicher ist unmenschlich. Er bedroht unser aller Lebensgrundlagen und muss aufhören.“, erklärte Niklas Niskate von Extinction Rebellion Österreich.

Gegen dieses Recht verstoßen Bundes- und Landesregierung seit Jahren – vor allem, weil sie keine wirksamen Maßnahmen gegen die steigenden Verkehrsemissionen beschließen. Der Rechnungshof hat das bereits 2021 eindeutig festgestellt. (3)

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Pressemitteilung vom 29.07.2024:  https://xrshort.eu/2907linz

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Quellen & Einzelnachweise:

(1) CO2-Ausstoß des Verkehrs seit 1990 sehr stark gestiegen
https://vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/vcoe-in-allen-bundeslaendern-ist-co2-ausstoss-des-verkehrs-seit-1990-sehr-stark-gestiegen

(2) European Court of Human Rights. Judgment Verein KlimaSeniorinnen Schweiz and Others v. Switzerland—Violations of the Convention for failing to implement sufficient measures to combat climate change. https://hudoc.echr.coe.int/app/conversion/pdf/?library=ECHR&id=003-7919428-11026177&filename=Judgment%20Verein%20KlimaSeniorinnen%20Schweiz%20and%20Others%20v.%20Switzerland%20-%20Violations%20of%20the%20Convention%20for%20failing%20to%20implement%20sufficient%20measures%20to%20combat%20climate%20change.pdf

(3) Rechnungshofbericht zur österreichischen Klimapolitik und den Verkehrsemissionen: https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/home/Bund_2021_16_Klimaschutz_in_Oesterreich.pdf

Letzte Generation beendet Proteste in Österreich – wir machen weiter

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Statement von Extinction Rebellion Österreich zum Ende der Proteste der Letzten Generation

Die Letzte Generation Österreich hat heute das Ende ihre Proteste verkündet. Wir waren und sind solidarisch mit den Menschen der Letzten Generation, verstehen den konsequenten Schritt, den sie gegangen sind und danken den Menschen, die unter schwierigen Bedingungen große Opfer gebracht haben, um die Menschen vor der Klimakatastrophe zu schützen. Wir fühlen die Frustration der letzten Generation gegenüber einer ignoranten und gemeingefährlichen Politik und die Traurigkeit über die Apathie in großen Teilen der Gesellschaft.

Extinction Rebellion wird weitermachen, auch mit Protesten gewaltfreien zivilen Ungehorsams in vielfältigen Aktionsformaten. Wir werden den Protest weiterhin zu Entschiedungsträger:innen und Verursacher:innen der eskalierenden Klimakrise tragen.

Auf die Frage, ob wir nun die Aktivist:innen der Letzten Generation aufnehmen werden, antworten wir: Ob das eine Option ist, liegt zunächst ja bei den Menschen der Letzten Generation. Wir werden sicher viele Gespräche führen und sind offen für neue Verbindungen und Ideen. Wir sehen uns grundsätzlich als Teil einer gemeinsamen Klimabewegung, die verschiedene Ansätzen hat, aber das Gleiche will. Wo wir kooperieren können, werden wir kooperieren.

Protest in Linz – Millardengrab A26 in Linz wird doppelt so teuer und gefährdet Gesundheit und Zukunft der Menschen

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Am Montagmorgen blockierte die Klimabewegung Extinction Rebellion (XR) unangemeldet die Waldeggstraße in Linz. Es wird mit mehreren Festnahmen gerechnet. Der Protest richtete sich gegen den geplanten Bau der A26. Mit einem großen Holzgerüst, auf das eine Person kletterte, wurde die halbe Fahrbahn blockiert. Zusätzlich ketteten sich mehrere Menschen am Boden daran fest. Auf Bannern war zu lesen: „Hier wird Ihre Zukunft verbaut“ und „Smells like A26 Stau“.

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